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KALA BRISELLA

Ghost

Was KALA BRISELLA von anderen Post-Punk-Noiserock-Bands unterscheidet, ist schnell benannt, aber schwer zu greifen. Das Trio aus Berlin leistet sich einen Hauch Shoegaze und unterfüttert seine Kompositionen mit einer magischen Zutat, die zwischen den Zeilen steht und den Sound erschreckend emotional auflädt.

Dazu sind KALA BRISELLA brillante Geschichtenerzähler, oder besser gesagt, Anschubser von Geschichten. Lieder wie „King of the moon“ und „Gespenster“ streuen lediglich Funken, das Feuer und die Bilder entstehen im Kopf des Hörers.

„I’m sorry“ hingegen ist offensiv formuliert und bäumt sich tanzbar auf. Meistens ist die Vorgehensweise eher theatralisch und will man bei diesem Bild bleiben, dann ist „In Spiralen“ der Epilog.

Eine Art in Milchschaum aufgeschlagenes Drama, geprägt von schleppender Trauer und vernichtend leer. Die Band schafft es, den Hörer vollkommen abzukoppeln und lockt ihn geschickt in die Irrgärten in ihren Köpfen.

„Mein Du ist nicht dein Du und dich meine ich ja nicht ...“ kann einen, gepaart mit hauseigener Verwirrung schon etwas beschäftigen. Das hat manchmal auch was vom Grips-Theater, ist aber an vielen Stellen musikalisch und textlich so akzentuiert, dass es erst sticht im Bauch und sich gleich danach Wärme breitmacht.

Genau mein Takt und noch dazu überragend produziert.