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KETTCAR

Ich vs. wir

Ja, so war das damals um die Jahrtausendwende, der eine Typ von PROPAGANDHI gründet die WEAKERTHANS, und sein deutscher Kumpel und Bandbusfahrer, der auch noch diese Band namens ... BUT ALIVE hat, KETTCAR.

Damit läuten sie gemeinsam eine Ära ein, in der es auch für die härtesten Punkrocker legitim ist, softere Töne in die Anlage zu lassen. „Du und wieviel von deinen Freunden“ trifft den Nerv der Zeit, irgendwo an der Schnittstelle zwischen Punk -und Indierock und wird ganz schnell ganz groß.

Danach kommen zwei okaye Alben, eines für die Tonne und ein sehr durchwachsenes Solo-Album von Marcus Wiebusch. Ja, und dann plötzlich Ende 2017, erscheint also „Ich vs. wir“, dieses Album, mit dem so wohl niemand mehr gerechnet hat.

Schon die Vorab-Single „Sommer ’89“ zeigt, dass Wiebusch auch heute noch relevante Songs schreiben kann. „Ankunftshalle“, „Wagenburg“ oder „Benzin und Kartoffelchips“ sind weitere große Songs, die durchaus auch auf einem späten ...

BUT ALIVE-Album hätten erscheinen können. Hätte Wiebusch nach deren Aus und seinem Ausstieg bei RANTANPLAN nur noch „Du und wieviel von deinen Freunden“ und „Ich vs. wir“ gemacht, es hätte auch gepasst.

Warum ich das alles erst jetzt schreibe? Na, weil die Scheibe Ende Juni 2018 als Picture-LP neu aufgelegt wurde und nun auch noch richtig geil aussieht.