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LUCRECIA DALT

Anticlines

„Anticlines“ versammelt 14 Stücke, die fragmentarisch wirken in der selbstauferlegten Beschränkung auf ein kahles und leeres Soundbild, auf willkürlich umherirrende Beats und auf die fahrige Spoken-Word-Ausgestaltung von Lucretia Dalt.

Dass dieses nur rudimentär verständliche Werk genauso gewollt ist, daran lässt die Kolumbianerin keinen Zweifel aufkommen: Die Lyrics sind gedichthaft gereiht, dazu setzt Dalt auf eine neomoderne Artsyness.

Zu welch einer tiefen Auseinandersetzung mit reduzierter und fast arhythmischer Komposition sie in der Lage ist, blitzt am nachdrücklichsten in „Tar“ auf. So störrisch und querfeldein wankend klopfen auch die Stücke von Tom Waits vor sich hin.

Um allerdings dauerhaft in die qualitativen Höhen von Musikerinnen wie Laurel Halo oder Julia Holter, mit denen sie zuletzt kollaboriert hat, emporzusteigen, fehlt das tragende Gerüst, das andeutet, wohin die Stücke von „Anticlines“ nun eigentlich hinzielen.