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MARY LOU LORD

Got No Shadow

Anlässlich der Veröffentlichung ihrer EP „Speeding Motorcycle“ 2001 wurde die Singer/Songwriterin Mary Lou Lord – die mal mit Kurt Cobain ein Techtelmechtel gehabt haben soll, bevor er Courtney Love heiratete – sogar schon mal kurz in diesem Heft erwähnt.

Der Titeltrack war die Coverversion eines Daniel Johnston-Songs, während die beiden anderen Stücke aus der Feder von Nick Saloman (THE BEVIS FROND) stammten, was die EP offenbar für Fans dieser Band essentiell machte.

Allerdings war Saloman bereits 1998 auf Lords Debütalbum „Got No Shadow“ für Sony (zuvor hatte sie 1993 mal Songs auf Audiokassette veröffentlicht) maßgeblich beteiligt, spielte bei den meisten Stücken Gitarre und war auch zusammen mit Lord Co-Autor der meisten Lieder.

Das macht „Got No Shadow“ sicherlich nicht zu einem THE BEVIS FROND-Album, aber Salomans Handschrift und sein Sinn für Melodik ist durchaus spürbar, vor allem in den rockigeren Momenten der Platte.

Ansonsten ist „Got No Shadow“ ein wirklich hervorragendes, inzwischen leider in Vergessenheit geratenes Singer/Songwriter-Album – das damals sogar recht erfolgreich gewesen sein muss –, das oft mit THE BYRDS-artigen Harmonien (deren Roger McGuinn auch bei einem Stück mitspielt) aufwartet und auch ein wenig an Juliana Hatfield und ihre Band BLAKE BABIES erinnert.

Fans der späten LEMONHEADS dürften daran ebenfalls Gefallen finden. Bei Fire erscheint „Got No Shadow“ jetzt das erste Mal auf Vinyl, neben einer CD-Neuauflage, allerdings ohne irgendwelche Bonustracks.

2015 gab es mit „Backstreet Angels“ sogar neues Material von Lord.