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MIGHTY MIGHTY BOSSTONES

While We’re At It

Eine ganz schön reife Leistung: 1983 gründeten sich die Bosstones in Boston, Massachusetts, und seitdem ist die Kernbesetzung aus Sänger Dicky Barrett, Bassist Joe Gittleman, Tenorsaxophonist Tim „Johnny Vegas“ Burton und „Dancer“ Ben Carr fast unterbrechungsfrei aktiv.

Dass sich die Band seit ihrem letzten Album „The Magic Of Youth“ (2011) sieben Jahre Zeit ließ mit einem Nachfolger – bei der letzten Pause dieser Dauer zwischen „A Jackknife To Swan“ (2002) und „Pin Points And Gin Joints“ (2009) steckte als „Entschuldigung“ wenigstens eine vorübergehende Auflösung dazwischen – dürfte Die-hard-Fans, von denen es weltweit nicht wenige gibt, freilich nicht ernsthaft besorgt haben, Hauptsache ist, die jährliche „Weihnachtsfeier“ in Boston findet statt.

Seit dem Sommer ist nun also mit „While We’re At It“ Studioalbum Nr. 10 raus und – Überraschung! – bietet keine Überraschung. 14 respektive 15 (Vinyl hat „He kept mum“ als Bonus) trösten über die lange Pause hinweg und bieten das gewohnte Bild: eine sehr smoothe Mischung aus Ska, Punk und einem Hauch Reggae.

In dieser Qualität und Konstanz spielt das heute sonst keiner mehr, seit dem Boom und darauf folgenden Absturz des Skapunk in den USA in den Neunzigern. Es wird kolportiert, es gebe seitdem Labels, die aus Prinzip keine Band aus diesem Genre mehr signen würden.

Es war damals eben der klassische Schweinezyklus von Angebot und Nachfrage, und nur wenige gingen aus diesem Crash unbeschädigt hervor, neben den Bosstones wohl nur LESS THAN JAKE, wobei ich den traditionelleren Ansatz der Bostoner klar bevorzuge.

Von daher: alles wie immer, alles gut – nach so viel Ska-Fröhlichkeit reicht es mir dann immer wieder für eine Weile in Sachen Offbeat ...