V.A.

Destination Crampsville. The Finest In Demented Rock’n’Roll, Rabid Rockabilly & Oddball JD Pop

Hat jemand Buch geführt? Die Anzahl jener Compilations, die den Craze um den Sound der Art „Songs The Cramps Taught Us“ aufgreifen – wie es erstmalig der WFMU-Blogger „Kogar The Swinging Ape“ tat und akribisch zusammensammelte, was dann später x-fach neu-kompiliert beziehungsweise gebootlegt wurde – übersteigt mittlerweile das Vorstellungsvermögen.

Angesichts des sorgsam durchkatalogisierten Kompendiums auf diesen Tonträgern, themenrelevanten Online-Playlists, Norton-Reissues, etc. kann ein weiterer Sampler dieser Art wenig Mehrwert im soundarchäologischen Sinn bieten.

Dennoch ist festzuhalten, dass dieser zumindest in der Song-Reihung wohldurchdacht konzipiert wurde: plärrende Saxophone, R&B-No-Hit-Wonders, Kauderwelsch-Novelty und Rockabilly-Oddballs werden geschickt durchsetzt von dem überdrehten „Cherookee dance“, Totengräber-Country und Tracks, die augenscheinlich einen schiefgelaufenen neurochirurgischen Eingriff orchestrieren sollen.

Nicht alles gehört in die Kategorie des vorsätzlich Obskuren der „incredibly strange music“; mit THE IKETTES, Little Eva oder Johnny Otis sind hier ebenso geläufige Namen im Repertoire vertreten und liefern auf dieser Doppel-CD den Einblick in das Klang-Kaleidoskop zwischen Sleaze und Bombast, das richtungsweisend für die spätere Entwicklung von Garage, Psychobilly und Punk sein sollte.