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SKA IM TRANSIT

Emma Steel, Matt Ska

In der Zeit rund um die Wiedervereinigung Deutschlands und bis in die Neunziger hinein waren auch einige deutsche Bands, Fanzine- und Labelmacher sowie Veranstalter verantwortlich für den Höhenflug dieses flotten Offbeats namens Ska.

Wir haben bewegende geschichtliche Ereignisse miterlebt und ich besuchte als S.H.A.R.P.-Skin Ska-Konzerte mit fast allen Protagonisten, die in diesem Buch vorkommen. Ich habe Skin-Zines wie Skintonic oder Skin Up von Emma Steel, der Herausgeberin und Autorin dieses Buchs, verschlungen.

Und wenn es eine nennenswerte Ska-Serie mit vorwiegend deutschen Ska-Bands gibt, dann „Ska ... Ska ... Skandal“, die von Herausgeber Matzge auf seinem Label Pork Pie veröffentlicht wurde.

Nach mit einer kurzen Einleitung über die Ursprünge und bisherige Entwicklung des Ska geht’s auch schon los mit den Interviews. Diese „Ska-Bibel“ hätte so etwas wie das „Spirit Of 69“ für den deutschen Ska werden können, wenn man sich die Mühe gemacht hätte, all die Storys in interessante Kapitel, eventuell mit Hilfe einer Timeline, chronologisch mit Zitaten und dem teilweise raren Bildmaterial der Interviewten zusammenzufassen und zu ordnen.

Sicher, das wäre deutlich arbeits- und zeitaufwändiger gewesen, als immer die gleichen Fragen an die Szeneleute einfach nur so abzudrucken. Aber auch ein viel schöneres Lesevergnügen. Ich hätte es gut gefunden, wenn neben Glossar und Bildverzeichnis auch eine chronologische Liste der wichtigsten deutschen Ska-Alben enthalten wäre.

Aber das ist Kritik auf hohem Niveau und soll auf keinen Fall die Arbeit aller Beteiligten mindern. Diese Lektüre ist für jeden deutschen Ska-Fan ein Muss!