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SPIROU IN BERLIN

Flix

Alle Achtung, mit Flix lässt Dupuis erstmals einen deutschen Gastzeichner an den Gral des frankobelgischen Comics. Und das auch noch in Spirous 80. Jubiläumsjahr. Tatsächlich war der traditionsreiche belgische Comicverlag zunächst nur wenig begeistert von dieser Idee, erst der Einsatz des deutschen Lizenznehmers Carlsen hat Dupuis schließlich überzeugen können, dass Flix’ Zeichenstil und ein mehr oder minder exotischer, historisch bedeutsamer Schauplatz der Vitalität (und deutschlandweiten Popularität) der Serie guttun würde.

Zwar erscheint der Band zunächst ausschließlich auf Deutsch, gelistet ist er auf der Dupuis-Seite aber schon, die Veröffentlichung einer französischen Ausgabe scheint also nur eine Frage der Zeit zu sein.

Angelehnt an die Spirou-Abenteuer seines großen Vorbilds André Franquin zaubert Flix eine so abwechslungs- wie anspielungsreiche Geschichte voller Pilze, verrückter Affen, futuristischer Erfindungen, großer Schätze, Entführungen und düsterer Fieslinge auf das Papier.

Dabei beschränkt er sich nicht nur auf serieninternes Insiderwissen, sondern baut auch etliche historische Feinheiten (FKKler am Seestrand, „Äh ... Das tritt – nach meiner Kenntnis – sofort, unverzüglich ...“, etc.) und sprachliche Spielereien ein, die mal dankenswerterweise nicht in den Untiefen der Übersetzung verloren gehen.

Ja, auch der Ort ist ausnahmsweise nicht fiktiv, Nationalitäten und reale Länder werden hier tatsächlich zum Thema und auch ausdrücklich benannt. Eine weitere Besonderheit ist – neben Flix’ bereits erwähntem charakteristischen Zeichenstil – die dezente optische Modernisierung der Protagonisten und die situationsgesteuerte, atmosphärische Kolorierung.

So lesens- wie sehenswert.