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PHANTOM IM PARADIES

Richard O’Briens Kult-Horror-Musical-Film „The Rocky Horror Picture Show“ kam zwar erst 1975 in die Kinos, allerdings lief das eigentliche Musical schon seit 1973. Insofern dürfte dieses einen gewissen Einfluss auf die Produktion von Brian De Palmas „Phantom im Paradies“ gehabt haben, auch wenn dessen Musikbusiness-Horror-Satire weniger Musical-lastig ist.

Musik gibt es dennoch reichlich darin, die aus der Feder von Paul Williams stammt, der in den Siebzigern Songs für David Bowie oder die CARPENTERS schrieb und auch in zahlreichen Filmrollen zu sehen war.

In „Phantom im Paradies“ spielt Williams den skrupellosen Plattenmogul Swan, der den gutgläubigen Komponisten Winslow Leach zu einem faustischen Pakt überredet, um sich an dessen Werk zu bereichern.

Leach fristet fortan – absurd kostümiert und das Gesicht entstellt durch eine Plattenpresse – sein Dasein in einem Studio von Swans Musik-Palast „Paradise“ und sinnt auf Rache. De Palmas überdrehte und bösartige Abrechnung mit dem Musikgeschäft, die sich an „Das Phantom der Oper“, „Das Bildnis des Dorian Gray“ und „Faust“ anlehnt, gehört sicherlich zu seinen besten, wenn auch untypischsten Filmen, war damals aber ein Flop.

Überschattet wurde die Produktion auch durch zahlreiche rechtliche Probleme, denn im Nachhinein mussten alle Verweise auf Swan Records im Film beseitigt werden, da es inzwischen ein gleichnamiges Label von LED ZEPPELIN gab.

Allerdings kursiert im Internet seit einiger Zeit ein professionell gemachter Fan Edit, der De Palmas ursprüngliche Version wiederherstellte. Die aktuelle Blu-ray-Erstveröffentlichung im Mediabook lohnt aber schon alleine wegen des umfangreichen Bonusmaterials, wo man auch die herausgeschnittenen und veränderten Szenen zu sehen bekommt, dafür fehlt die noch auf der Capelight-DVD enthaltene Doku „Paradise Regained“.