Foto

TOPKAPI

Wer der Annahme war, die DVD sei das letzte Wort in Sachen Filmkonservierung, wird in Zeiten von hochauflösenden Fernsehern mit der unangenehmen Tatsache konfrontiert, dass inzwischen viele Veröffentlichungen von der Bildqualität her überholt sind.

So war die bisherige MGM-Veröffentlichung von Jules Dassins großartigem „Topkapi“ nicht anamorph und sieht inzwischen auf einem 16:9-Fernseher ziemlich kläglich aus. Abhilfe schafft jetzt die farblich sehr kräftige Blu-ray von Koch, die allerdings bis auf den amüsanten Trailer keine weiteren Extras enthält.

„Topkapi“ war damals der Versuch des amerikanischen Regisseurs Jules Dassin, seinen in Schwarz-Weiß gedrehten Gangsterfilm Film „Rififi“ von 1955 zu toppen, der durch seinen detailreich inszenierten Einbruch in ein Juweliergeschäft, der ein Viertel des gesamten Films einnimmt, einer der stilbildenden Heist-Movies wurde, noch vor „Frankie und seine Spießgesellen“.

War „Rififi“ eine recht düstere Angelegenheit mit tragischem Ende, machte Dassin in „Topkapi“ (basierend auf einem Roman von Eric Ambler) auf ziemlich selbstironische Art erneut eine epische Einbruchszene zum Kernstück seines Films, die auch Vorbild für Brian De Palmas „Mission: Impossible“ gewesen sein dürfte.

So exotisch, wie die fast psychedelische Bildgestaltung oft anmutet, ist auch die Zusammenstellung der Darsteller, darunter Melina Mercouri (Mrs. Dassin), Peter Ustinov, Robert Morley oder Maximillian Schell.

Selbiges gilt für die Locations, denn gedreht wurde in Griechenland und der Türkei. Genauer gesagt im Topkapi-Palast in Istanbul, aus dessen Museum eine internationale Diebesbande einen wertvollen Dolch entwenden will.

Die Klasse von „Rififi“ erreicht Dassin dabei vielleicht nicht, aber seine brillante Mischung aus überdrehter Screwball-Komödie und raffiniertem Gangsterfilm macht immer noch sehr viel Spaß.