BLACKKKLANSMAN

„BlacKkKlansman“, was für ein großartiger Titel, da denkt man unweigerlich an die Blütezeit des amerikanischen Blaxploitation-Kinos in den 1970er-Jahren, an Filme wie „The Black Gestapo“ und vor allem Ted V.

Mikels’ „The Black Klansman“, in dem ein Schwarzer Mitglied des rassistischen Geheimbundes Ku-Klux-Klan wird, um den Tod seiner Tochter zu rächen, die von KKK-Mitgliedern umgebracht wurde.

Tatsächlich basiert Spike Lees Film „BlacKkKlansman“ aber auf dem autobiografischen Buch „Black Klansman“ des schwarzen Ex-Polizisten Ron Stallworth aus dem Jahr 2014, der Ende der 1970er Jahre undercover gegen den Ku-Klux-Klan ermittelte.

Eine ziemlich unglaubliche Geschichte, eigentlich wie geschaffen für einen Quentin Tarantino, der daraus mit seinem Faible für das Exploitation-Kino sicherlich eine herrlich grotesk überzeichnete Satire hätte machen können.

Stattdessen landete Stallworths Buch bei Lee, einem der Mitbegründer des New Black Cinema der 1980er Jahre, dessen Augenmerk schon immer auf Themen wie Rassismus gegenüber Afro-Amerikanern lag, auch wenn seine Filme oft durch die stereotype Umsetzung dem eigenen Anspruch hinterherhinkten.

In Zeiten von Trump, in denen offen zur Schau gestellter Rassismus offenbar wieder zum guten Ton gehört, ist die grundsätzliche gesellschaftspolitische Ausrichtung von „BlacKkKlansman“ natürlich begrüßenswert.

Gerade zu Beginn kann Lee der Absurdität der Geschichte tatsächlich humorvolle Seiten abgewinnen, denn während Stallworths weißer Ersatzmann den KKK infiltriert, soll er selbst Mitglieder der Black-Power-Bewegung ausspionieren.

Aus der flotten Satire wird aber immer mehr ein unglaubwürdiger, zäher Thriller, der einem seine gut gemeinte Message allzu aufdringlich unter die Nase reibt. Am 21. Dezember erscheint „BlacKkKlansman“ auf DVD und Blu-ray.