A STORM OF LIGHT

Anthroscene

War das 2013er Album (ihr fünftes) der aus Brooklyn, New York stammenden A STORM OF LIGHT noch auf Southern Lord erschienen (das Debüt und die zweite Platte kamen 2008 und 2009 auf Neurot), ist das neue Werk „Anthroscene“ in den USA auf Translation Loss erschienen und in Europa auf dem belgischen Ausnahmelabel Consouling Sounds.

Ob der Titel mich nur zufällig an den Begriff Anthropocene zur Beschreibung des vom Menschen beeinflussten Weltzeitalters erinnert? Kaum, im Inneren des Pappcovers finden sich Grafiken und Stichworte wie „Species Extinction“, „CO2 Concentration“ und „Loss of Rainforest“ sowie das Wort Anthropocene selbst und setzen das Album in einen entsprechend dystopischen Kontext, ergänzt um einige der Texte, etwa zu „Blackout“ oder „Slow motion apocalypse“.

Josh Graham (gt, voc, key) und Domenic Seita (bs) sind geblieben von der letzten bekannten Besetzung, Drummer Billy Graves scheint abhanden gekommen zu sein, an seine Stelle trat Chris Common, Dan Hawkins ist ergänzend an Gitarre und Keyboard zu hören, und sie kreierten einen Sound, der die A STORM OF LIGHT-Soundtradition fortsetzt: atmosphärischer, zugleich aber auch dichter, wuchtiger Post-Metal/Hardcore, der nie verleugnen konnte und wollte, dass NEUROSIS die Begründer dieses Genres sind.

A STORM OF LIGHT sind im Vergleich zu denen etwas griffiger, reduzierter und weniger bombastisch, und das spricht je nach persönlicher Präferenz für oder gegen die New Yorker. Mir fehlt das entscheidende Quäntchen Intensität zu völliger Begeisterung.