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AXEGRINDER

Satori

Ende der Achtziger waren nicht nur in der britischen Punk-Szene die Genre-Grenzen fließend geworden, Anarchopunk etwa öffnete sich hin zu metallischen Klängen, ganz zu schweigen von Grindcore und Co. AXEGRINDER standen zu Beginn mit beiden Beinen in der britischen Anarchopunk-Szene, AMEBIX und SACRILEGE standen bei ihnen hoch im Kurs.

Nach einem Tape 1987 nahmen sie 1988 für Peaceville das „The Rise Of The Serpent Men“-Album auf (von denen 2017 neu aufgelegt), näherten sich auf diesem dem dystopischen, dunklen Sound von KILLING JOKE an und wurden dafür abgefeiert.

Doch so positiv das Album aufgenommen wurde, der Erfolg wurde den Hauptmitgliedern Steve Alton (gt) und Trev (voc) vermiest durch eine sich wandelnde, missgünstige Szene – und 1991 war dann endgültig Schluss.

Viele Jahre später fanden Trev und Steve wieder zusammen – und arbeiten in dieser Konstellation und unterstützt von Gastmusikern an einem Nachfolger zu „Serpents“, der in Form von „Satori“ nun dreißig Jahre später erschienen ist.

Ohne zwanghaft zu versuchen, den Sound des zum Klassiker gereiften Debüts aufleben zu lassen, gelang AXEGRINDER ein massives Album, das keinen enttäuschen dürfte, der in der heutigen Musiklandschaft nach einem ähnlich massiven Bastard aus metallischem Rock, der majestätischen Brachialität von KILLING JOKE (man höre sich nur „The unthinkable“ an) und wütendem Crustcore sucht.

Die neun Songs sind wummernde Schleicher, die nur den kleinen Makel verkraften müssen, dass der Sound transparenter, differenzierter sein dürfte und man sich durchaus eine „richtige“ Band wünschte statt eines Kern-Duos mit Gastmusikern.

Zum Titel noch: „Satori“ ist ein japanisches Wort aus dem Zen-Buddhismus, es steht für Erwachen und Verstehen. Alte Punks sind ja so entspannt heutzutage.