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CHILLS

Snow Bound

Ende der Achtziger galten THE CHILLS als Aushängeschild eines damals grassierenden Kiwi-Pop-Hypes, der so weit ging, dass das neuseeländische Label Flying Nun seine Platten auch in Europa veröffentlichte, in Deutschland etwa in Zusammenarbeit mit Normal Records.

THE CHILLS und deren Kopf Martin Phillipps standen dann kurz davor, richtig groß zu werden, aber Drogenabhängigkeit, ständige Line-up-Wechsel und kommerzielle Erfolglosigkeit beendeten den Höhenflug der Band, die lange Zeit in der Versenkung verschwand.

Erst 2015 gelang es Phillipps mit „Silver Bullets“ endlich einen Nachfolger zu „Soft Bomb“ von 1992 aufzunehmen. Wobei Phillipps 1996 noch ein sehr gutes Album namens „Sunburnt“ unter eigenem Namen aufnahm.

2004 erschien mit der EP „Stand By“ eher unbemerkt neues Material der Band, 2014 wurde sie von Fire Records anlässlich einer CHILLS-Tour in Europa neu aufgelegt. Drei Jahre nach „Silver Bullets“ gibt es jetzt ein weiteres Album von THE CHILLS, das im ersten Moment etwas glatter als der Vorgänger klingt und fast schon etwas überproduziert.

Letztendlich waren THE CHILLS immer eine klassische Popband, die früher nur etwas unpolierter klangen, und das zeigt sich auch wieder auf „Snow Bound“. Phillipps Händchen für unwiderstehliche emotionale Ohrwürmer ist dabei erhalten geblieben und kommt durch die makellose moderne Produktion fast noch besser zur Geltung.

Wer THE CHILLS in rauherer Form vorzieht, muss sie sich live ansehen.