DEAD CAN DANCE

Dionysus

Vor sechs Jahren hatten sich Brendan Perry und Lisa Gerrard nach 16-jähriger Abstinenz wieder zusammengefunden, um als DEAD CAN DANCE ein neues Album namens „Anastasis“ aufzunehmen, auf dem sie erneut ihren schwermütigen orchestralen Ambient-Pop präsentierten, der auf ihren letzten Platten aus den Neunzigern immer stärker Weltmusik-Einflüsse integrierte.

Auch mit „Dionysus“ führen sie, wenig überraschend, dieses Konzept weiter. Während „Anastasis“ es fast auf sechzig Minuten brachte, fällt „Dionysus“ mit gut dreißig Minuten erstaunlich kurz aus, was aber der generell dichten Atmosphäre der Platte nicht schadet.

Perry und Gerrard gelingen auch hier wieder meditative Soundscapes mit eigentümlichen Klängen, die den Australiern gerade zu Beginn ihrer Karriere Mitte der Achtziger in der Gothic-Szene viele Fans bescherten.

Was früher Dark Wave oder Gothic hieß, verdient heute eher das oft eher abschätzig benutzte Etikett Ethnopop, auch wenn sich DEAD CAN DANCE auf ihrem vom griechischen Gott der Freude, des Wahnsinns und der Ekstase inspirierten Trip mit seinen ritualisierten Klängen und den außergewöhnlichen Gesangskünsten von Gerrard niemals auf triviale musikalische Schubladen reduzieren lassen.