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LYDIA LASKA

Ego Death

Stoße ich auf eine Adresse im Zuge der Recherche zu einer Band, schaue ich mir gerne auf einer Online-Karte an, wo diese mich hinführt. Bei der aus Stavanger und Oslo stammenden norwegischen Band LYDIA LASKA (keine Lydia im Line-up), deren drittes Album „Ego Death“ ist (2006 kam „White Trash Attack“, 2010 „Krankenhaus“), entdecke ich die Adresse ihres Labels in 5643 Strandvik, Norwegen – und das stellt sich als Örtchen auf einer Insel irgendwo im Hinterland von Bergen heraus.

Metropole geht anders. LYDIA LASKA gibt es seit 2002, unter anderem stößt man hier auf Kristoffer Vold Austrheim, der als Drummer das Pseudonym Voldswagen (sic!) hat und einst in den Neunzigern bei den blackmetallischen DISMAL EUPHONY spielte.

Das Bandinfo erwähnt noch Verbindungen zu GEHENNA, SERENA-MANEESH und SILVER sowie Gastauftritte von Musikern, die bei/mit SATYRICON, MADRUGADA und ÅRABROT aktiv waren, doch das entzieht sich einer unaufwendigen Verifizierung.

Und um das Namedropping abzuschließen: produziert hat Emil „Katz“ Nikolaisen, gemastert hat Bob Weston im fernen Chicago. Wie schon das Jahre zurückliegende Vorgängeralbum begeistert auch „Ego Death“ mit einer wilden Mischung aus Space- und Krautrock, Psychedelic, Glam, Punk und irgendwie auch Schwarzmetallischem.

DINOSAUR JR. kommen mir erstaunlicherweise immer wieder in den Sin, so „knarzig“ ist das alles gemacht, aber auch die norwegischen Dauerbrenner MOTORPSYCHO und die gegenwärtigen ALIEN SEX FIEND seien erwähnt – und KVELERTAK, denen, so konstatiert man hier, LYDIA LASKA als Inspiration gedient hätten.

Ein sehr vielfältiges, lautes, wildes Album, das aber auch ruhigere Momente kennt, etwa in „Did you do it again?“ Eine „Freischwimmer“-Band: die machen ihr Ding, sind mal hier, mal dort und kümmern sich offensichtlich nicht um Genregrenzen, Trends und all so was.