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METALLICA ... And Justice For All

Blackened/Universal

Seit 2012 verfügen METALLICA selbst über die Rechte an ihren Platten, gründeten mit Blackened Recordings ihr eigenes Label, und machten sich daraufhin daran, ihr Vermächtnis legendengerecht aufzubereiten.

Den Anfang machen die beiden ersten Alben der 1981 in Los Angeles gegründeten Band, „Kill ’Em All“ von 1983 und „Ride The Lightning“ von 1984, die 2016 in verschiedensten Varianten neu aufgelegt wurden: fürs kleine Budget als remasterte CD im Pappcover, ohne Bonustracks, aber mit Booklet und Texten – und als Premium-Fünf-Sterne-plus-Variante, bestehend jeweils aus diversen CDs, LPs und DVD sowie Patch und Buch.

Ende 2017 folgte die Neuauflage des am 3. März 1986 erschienenen dritte Album „Master Of Puppets“, das seinerzeit ein weiteres Stück zu dem beitrug, was METALLICA später zu einer der nach Meinung vieler wichtigsten Metalbands aller Zeiten werden ließ – der ganz große Massenerfolg setzte bei METALLICA bekanntlich erst 1991 mit dem fünften, titellosen, „schwarzen“ Album ein.

Und nun ist das ursprünglich am 25.08.1988 erschienene vierte Album „... And Justice For All“ neu aufgelegt worden – es war das erste mit dem neuen Bassisten Jason Newsted, dem Nachfolger des 1986 bei einem Autounfall auf Tour zu Tode gekommenen Cliff Burton, wobei Newsted schon auf der „Garage Days“-EP zu hören war.

Ikonisch ist das Cover mit der gefesselten Justitia, von deren Waagschalen Dollarscheine herabsegeln – METALLICA waren seinerzeit politischer und wütender als viele andere Metalbands. Flemming Rasmussen hatte das Album zwar produziert, war aber nicht am Mix beteiligt, was er später als Grund für den seinerzeit als ungewohnt steril empfundenen Sound mit fast unhörbarer Bassgitarre nennt.

Bis heute kann man treffend darüber streiten, ob dieser immer noch auffällige Effekt nun Unfall oder Kalkül war, ob dies zum Erfolg des Albums und der Band beitrug – „... And Justice For All“ wurde in den USA zum zweitbestverkauften Album der Band – in Deutschland waren es seinerzeit über 250.000 Exemplare, heutzutage eine für jede Band unerreichbare Größenordnung.

„One“ entwickelte sich schnell zum Standard in jedem Rock-Discotheken-DJ-Set, weitere Stand-out-Tracks des Albums waren und sind „Eye of the beholder“, „Blackened“ und „Harvester of sorrow“.

Und der Rest ... ist Geschichte. Mir liegt die Triple-CD-Box mit „Demos & Rough Mixes“ auf der zweiten CD sowie Songs „Live from the Damaged Justice Tour“ auf der dritten vor, sowie eine MC (!) im Look einer handbeschrifteten Kassette: „Live At Festival Hall, Osaka, Japan November 18th, 1986“