Foto

RATCHETS

First Light

Schon 2003 gründeten sich THE RATCHETS in Asbury Park, New Jersey, 2005 erschien mit „Heart Of Town“ eine erste EP, 2006 kam, auch schon auf Pirates Press aus San Francisco, das Debütalbum „Glory Bound“ – und dann war lange Pause, erst 2013 kam mit „Hoist A New Flag“ ein neues Lebenszeichen in Form einer 7“ – und dann wieder Stille.

Und nun, zwölf Jahre nach dem Debüt, endlich das zweite Album „First Light“, das schon in der CD-Version sehr schön aufgemacht ist: sieht aus, als wäre die Hülle aus gebürstetem Edelstahl.

Worüber man nicht das Covermotiv vergessen darf, das auch noch im circa 10“-Format als Textblatt beiliegt: zwei junge Menschen in einem Chevrolet Malibu in Autokino-Pose – durch die Frontscheibe sieht man eine Atombombenexplosion ...

Seit damals haben sich THE RATCHETS allerdings deutlich verändert: seinerzeit beschrieb ich sie als THE CLASH- und RANCID-Verehrer mit kleiner SOCIAL D-Beimischung, und ja, man hört den Nachhall dieser Bands, doch letztlich sind THE RATCHETS heute ganz woanders, viel ruhiger, und verehren deutlich hörbar jenen Granden der US-Musik, den man immer wieder mit Asbury Park assoziiert: Bruce Springsteen.

Ohne der Band zu nahe zu treten: dessen Größe erreichen sie nie, aber wer schafft das schon? Mit einer Prise Lou Reed gewürzt ist das aber kaum der Stoff, den ihre Fans aus dem Streetpunk-Lager so richtig schätzen dürften.

„First Light“ ist ein sehr angenehmes, ausgereiftes, ruhiges Album, das laut nur gelegentlich wird, etwa wenn THE RATCHETS den auch als Flexi-7“ veröffentlichten Tom Robinson-Klassiker „2-4-6-8 motorway“ sehr gelungen covern, oder bei „Fiscal spliff“, wenn die alten CLASH-Verehrer aufblitzen.