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STEVE KILBEY

Sydney Rococo

Vergleicht man das neue Album des inzwischen 64-jährigen THE CHURCH-Sängers und -Bassisten Steve Kilbey mit seinen exzellenten Frühwerken „Unearthed“ (1986) und „The Slow Crack“ (1989) ist man vor allem erstaunt darüber, wie wenig dessen Stimme gealtert zu sein scheint.

Sieht man mal von einigen etwas experimentelleren Veröffentlichungen ab, waren Kilbeys Soloplatten musikalisch eigentlich nie weit vom THE CHURCH-Output entfernt, und orientierten sich an poppigeren Platten wie „Heyday“ (1985) oder „Starfish“ (1988).

Das gilt auch für „Sydney Rococo“, auf dem sich Kilbey songwriterisch deutlich abwechslungsreicher präsentiert als auf den letzten, psychedelisch ausufernden Platten seiner Hauptband. Möglicherweise verzettelt sich Kilbey dabei in stilistischer Hinsicht manchmal etwas, was das insgesamt extrem starke Songmaterial (ein Stück entstand in Zusammenarbeit mit THE AFGHAN WHIGS-Frontmann Greg Dulli) aber nicht wirklich beschädigen kann.

Neben den deutlichen THE CHURCH-Referenzen ist „Sydney Rococo“ aber auch eine Verbeugung vor dem viel zu früh verstorbenen Grant McLennan von THE GO-BETWEENS geworden, mit dem Kilbey 1991 und 1996 die beiden sehr schönen Platten „Jack Frost“ und „Snow Job“ aufnahm.

They don’t make music like this anymore!