HALLOWEEN

Nach dem ernüchternden Besuch einer Kinovorstellung von „Halloween“ – David Gordon Greens „alternativer“ Fortsetzung von John Carpenters gleichnamigen Horror-Klassiker und Slasherfilm-Prototypen von 1978 – stellt sich erneut die Frage, ob das zeitgenössische Horrorkino eigentlich jemals ein erstzunehmendes Franchise hervorgebracht hat, dessen Ziel nicht einzig und allein war, devote Fans um ihr sauer verdientes Geld zu erleichtern.

Am besten kommt in dieser Hinsicht noch die „A Nightmare On Elm Street“-Reihe weg, die einen charismatischen Bösewicht besaß und vor allem Einfallsreichtum, was die Verbindung von Realität und Traumwelt anging.

Stumpfe Killermaschinen wie Jason Voorhees aus „Freitag der 13.“ und eben Michael Myers aus „Halloween“, die sich hinter einer anonymen Maskierung verbargen, besaßen dagegen deutlich geringeres erzählerisches Potential.

Und auch die vermeintlich kreativen Tötungsszenen waren schnell ausgereizt, oder fielen den Zensoren zum Opfer. Dennoch brachte es auch die „Halloween“-Reihe auf insgesamt elf Filme, inklusive der beiden Rob Zombie-Filme.

Wobei Zombies „Halloween II“ von 2009 (der nur geschnitten in Deutschland veröffentlicht wurde) vielleicht sogar der interessanteste Versuch war, die Myers-Saga neu zu interpretieren. Jamie Lee Curtis, die Laurie Strode aus Carpenters „Halloween“ und der extrem langweiligen Fortsetzung, durfte diese Rolle bereits 1998 im miesen „Halloween H20“ erneut spielen.

Jetzt taucht sie noch mal als grauhaarige Hippie-Oma in Greens Fortsetzung auf, die den Zusammenhalt der Familie beschwört, durch den der Serienkiller schließlich zur Strecke gebracht wird.

Greens Film besitzt dabei sogar ganz interessante inhaltliche Ansätze, kann aber weder echte Spannung noch Horror aufbauen, und so bleibt das Beste daran Carpenters neu eingespielter Soundtrack.