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GRAF ORLOCK

Examination Of Violent Cinema Vol. 1

Aaargh, die US-Cinema-Grinder sind zurück. Und sie überzeugen nicht nur durch die Musik, sondern einmal mehr durch die Aufmachung ihrer aktuellen 12“. Sie kommt im schwarzen Body Bag, in dem sich ein nackter männlicher Oberkörper als Plattencover findet, der von diversen Dingen penetriert wurde.

Um an das Vinyl zu kommen, muss man den Oberkörper entlang einer Perforation aufschneiden, die der Schnittführung bei einer Obduktion entspricht und ein blutiges Inlay aus Mensch und Maschine offenlegt.

Stranger Shit und allein schon die Anschaffung wert. Während man sich zuvor inhaltlich immer ganzen Abschnitten der Filmgeschichte widmete und sie mit Sprachsamples und entlarvend schwachsinnigen Zusammenfassungen als Texten überzog, konzentriert sich das Quartett hier nur auf von der Band als schwach eingeschätzte Filme des Jahres 2017 und beklagt dabei den Niedergang des Kinos.

Musikalisch pendelt man zwischen klassischem Hardcore mit Grindcore-Ausbrüchen, schafft es aber bei den langsameren Songs auf der Flipside zu groovenden Stoner-Riffs zu wechseln, ohne dass das als Stilbruch wahrgenommen wird.

Irgendjemand hat Gitarrist Jason Schmidt als einen der unterbewertetsten Riff-Master betitelt und verdammt, das stimmt.