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SLIM WILD BOAR

Pure Dust

Für das neue Minialbum (nur sechs Songs) hat SLIM WILD BOAR diesmal seinen Spießgesellen „His Forsaken Shadow“ außen vor gelassen und ein echtes Solowerk eingespielt. Über weite Passagen ist hier lediglich die mollige Wandergitarre des Künstlers das einzige Instrument, gelegentlich durch einen Synthie-Klangteppich unterlegt, womit Streicherbegleitung emuliert wird.

„Pure Dust“ ist von einer unerklärlichen Schwermut durchzogen, der fein verästelte Neofolk klingt phasenweise schon arg depressiv, hoffnungslos, die kargen Arrangements treiben die Melancholie immer weiter voran, und letzten Endes ist es vielleicht gut, dass es nur sechs Nummern sind, bevor hier sensiblere Gemüter auf dumme Gedanken kommen.

Die sphärenhafte, beinahe körperlose Interpretation von Slims finsteren Balladen bleibt dabei stets packend, „Pure dust“ ist ein herbstliches Werk, dem so ziemlich jede Lebensfreude abgeht.

Weit entfernt jedenfalls von den ebenfalls nicht gerade überschwänglichen Bluesnummern mit „His Forsaken Shadow“. In puncto Gesang erinnert dabei die stets leidende Stimme nicht selten an WOODKID.

SLIM WILD BOAR hat hier jedenfalls ein ziemlich beeindruckendes Ensemble von erstklassigen Songs zusammengestellt, denen es niemals an nachhaltigem Magnetismus mangelt.