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SOLAR TEMPLE

Fertile Descent

Black Metal frönt nicht nur dem Satanismus, sondern ist in auffälliger Häufung naturmystizistisch veranlagt. So weit, so bekannt. Das Duo SOLAR TEMPLE ist verwurzelt in De Hoge Veluwe, dem größten niederländischen Waldgebiet.

Gitarre, Schlagzeug, Stimme, zwei Tracks. Mehr braucht es nicht, um ein soghaftes Black-Metal-Album zu veröffentlichen (vgl. URFAUST). Hervorzuheben ist die stimmliche Vielfalt, die sich im Verlauf von „Fertile Descent“ entwickelt: Verortet in etwa zwischen Okkult-Seminar und in weite Ferne gemischten Schreien, hier und da durchsetzt mit verzweifeltem Gekreische.

Track 1 krönt sich selbst mit einer fesselnden Gesangsführung, die dem Black Metal die Hässlichkeit austreiben möchte, emporgehoben durch gen Sonne strebende Gitarren. Der zweite prügelt sich enthemmt in einen Rausch, der auch den Black Metal skandinavischer Prägung einzigartig macht.

Es ist nicht Satan, der den Black Metal regiert. Sondern die Natur, hier: De Hoge Veluwe.