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BAD NENNDORF BOYS

Du sollst frei sein

Gar nicht so leicht, eine in der Szene erfolgreiche Skapunk-Band wachsen zu lassen und sich damit für ein breiteres Publikum fein zu machen. Denn diese Musik sollte immer eine gewisse Eckigkeit, Rotzigkeit aufweisen und stets mit der Energie des Dagegenseins ausgestattet sein.

Und der Opener „Freisein“ bietet genau dies, vor allem textlich: „Du sollst [...] politisch korrekt sein. Ich kann euch sagen, da mache ich nicht mit. Du sollst träumen, du sollst kaufen, und jeden Mist auch noch glauben.“ Im weiteren Verlauf der Scheibe (erstmals in der Bandgeschichte gibt es sogar Vinyl) treffen wir dann auf neue und alte Bausteine dieser Musikrichtung.

Eine mexikanische Trompete hier, ein wenig Polka da, eine Prise Rock, eine Geige, dazu der ewig gleiche uns selig machende Offbeat-Takt und die wärmende Posaune natürlich noch obendrein. Wir stehen dabei bildlich mit dem letzten, inzwischen schalen Bier vor der Bühne und betrachten diese Band mit großem Spaß.

Wer über das allzu sauber produzierte, Glatte der Produktion hinweghören kann, was man hier bis auf das missglückte „Rückenwind“ ja sonst nicht tun muss, hat man an „Du sollst frei sein“ seine rege Freude.

Vor allem durch Lieder wie „Licht“, die uns den treibenden Beat in die Tanzbeine spülen werden. Das Licht hat sich die Band damit selbst geflutet, um ihren zu Recht erfolgreichen Weg weiterzuskanken.