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EMBROOKS

We Who Are

Sind 14 Jahre zwischen zwei Alben etwas lang? Nicht, wenn am Ende ein derart vorzügliches Opus dabei herauskommt. Seit satten 23 Jahren sind die drei – Alessandro Cozzi-Lepri an Gitarre, der vormalige MYSTREATED-Basser Mole sowie seine Gattin Lois hinter den Drums – als Band zugange.

Zunächst ging es für eine LP und zwei Singles stark in Richtung Moody-Folk-Garagebeat, spätestens seit dem Knaller-Album „Our New Day“ sind die EMBROOKS dem „Freakbeat“ verfallen, wie er vornehmlich in UK in den Jahren 1965 bis 1968 gespielt wurde.

Das bedeutet: Knalliger Fuzz trifft auf byrdsige Jangle-Gitarren, scheppernde Drums, psychedelische Sperenzchen sowie stets gut gekleideten Mod-Hedonismus. „We Who Are“ entstand als DIY-Produktion im Label-eigenen North Down Sound-Studio auf Halbzoll-Achtspur-Maschinen, die älter sind als die beteiligten Musiker, auch wenn diese schon Szene-Brontosaurier sind.

Das resultiert dann in zwölf starken und unglaublich tighten Songs zwischen Mod-Psych, Folkrock, Garage und Beat, bis ins kleinste Detail stilecht durcharrangiert und voll auf authentischen Retro-Röhren-Sound gedrillt, wie ihn sonst nur Liam Watsons Studio Toe Rag hervorbringt.

Mit der SEARCHERS-Nummer „Have you ever loved somebody“ ist sogar mal ein smarter Coversong in die Tracklist geraten. Den EMBROOKS ist hier ein Album gelungen, das in dieser Qualität in der nächsten Zeit wohl allein auf weiter Flur steht.