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HEXVESSEL

All Tree

Vor zwei Jahren war in diesem Heft anlässlich des letzten HEXVESSEL-Albums „When We Are Death“ die Frage zu lesen: Warum leistet man sich parallel zwei Bands, die partiell so ähnlich klingen? Mit „man“ war der inzwischen in Finnland lebende Engländer Mat McNerney gemeint, der mit seiner anderen Band GRAVE PLEASURES, die 2015 aus BEASTMILK hervorgingen, zuletzt das Vorprogramm von KILLING JOKE bestritt.

Dagegen würden HEXVESSEL dem angereisten Post-Punk-Publikum mit ihrem leicht behäbigen, psychedelisch-poppigen Occult-„Forest-folk“ sicherlich eher die Laune vermiesen. Ich würde ebenfalls jederzeit GRAVE PLEASURES den Vorzug geben, denn HEXVESSEL sind dann doch ein wenig zu berauscht von einer Wälder- und Wiesen-Romantik.

Sollte jemand allerdings mal ein gelungenes Remake von Robin Hardys großartigem Okkult-Horror „The Wicker Man“ drehen – das von 2006 gilt nicht –, wären HEXVESSEL meine erste Wahl, denn für dessen naturverbundene heidnische Rituale besitzt die Band genau die richtige Form von stilistischer Ausrichtung und Atmosphäre.