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KARLSSON

Rauhfaseridyll

Dass es der Astrid Lindgren-Anleihen in der Indie-Emo-Punk-Welt dieses Landes wirklich bereits genug gibt, sei an dieser Stelle mal kurz angemerkt. Es lässt einen bereits erahnen, in welchen musikalischen Gefilden sich die Band KARLSSON bewegt.

Da, wo sie sich bewegen, da schlagen sie sich allerdings nicht schlecht. Ihre Platte „Rauhfaseridyll“ ist großzügig mit einem Gespür für Melodien ausgestattet und dem Willen, nicht zwölfmal den gleichen Song zu präsentieren.

Stattdessen finden wir Lieder wie „Deine letzten Jahre“ oder auch „Hundeleben“, die sich aus dem altbekannten „How to write a German emo song“-Schema lösen und stattdessen Richtung JIMMY EAT WORLD linsen.

Einzig thematisch würde man sich wünschen, dass KARLSSON etwas weniger nach alten Bekannten klingen. Von der aussichtslosen Zukunft, Rotwein, alten Kumpels und dem Bordstein gab es schon viel zu hören und das in sprachlich ausgereifterer Form.

Natürlich ist es nicht ganz abwegig, dass dies die Themen sind, die dennoch eine junge Band bewegen. Wir werden ja sehen, was KARLSSON nach dem „Rauhfaseridyll“ in Augenschein nehmen.