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LANE

A Shiny Day

Anlässlich der „Teaching Not To Pray“-EP vom Sommer 2018 schrieb ich: LANE steht für „Love And Noise Experience“ und eine neue Band, die auf eine lange Tradition verweisen kann. Denn hinter der Formation aus Angers in Frankreich stecken die Brüder Eric und Pierre-Yves Sourice von den 1983 gegründeten LES THUGS, sowie Camille und Etienne Belin, ebenfalls Brüder, von den famosen und ebenfalls aus Angers stammenden DARIA.

Ergänzt wird dieses Familienangelegenheit noch um den Sourice-Sprössling Félix am Schlagzeug. Vier exzellent produzierte Songs finden sich auf der auch als 10“ erschienenen CD. Die Lieder, so erklären sie, schrieben sie in Einklang mit den „vier international anerkannten Regeln des Punkrock: „simplicity, efficiency, spontaneity and radicality“ – ergänzt um eine „Pop-Aura“.

Gut gebrüllt, und tatsächlich werden alle Versprechen gehalten: LANE spielen wunderbar samtigen, eindrücklichen Punkrock, Eric Sourice’ rauh-melodiöser Gesang erinnert mich an den von Richard Butler von THE PSYCHEDELIC FURS, ja insgesamt hat die LANE-Klangfarbe etwas von deren 1980er Debüt.

Ein sehr gelungener Einstand, ich bin auf das Album gespannt. – Dieses Album ist mit „A Shiny Day“ nun erschienen und erfüllt die großen Erwartungen: Die Produktion ist dicht, druckvoll und samtig, die zehn Songs haben diesen gewissen ungeduldigen Vorwärtsdrang, kombiniert mit einem melancholischen Unterton und dem Potenzial zu – wiederholtes Anhören vorausgesetzt – diversen neuen Lieblingssongs, etwa „Dirty liar“ oder „A shiny day“, das mich verblüffend an Bob Mould erinnert.

Eigentlich eine Band wie gemacht dafür, auch hierzulande und europaweit neue Freunde zu finden, aber trotz englischer Texte vermute ich, dass sich die Live-Präsenz von LANE auf französische Clubs beschränken wird.