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VON STROHEIM

Love? Who Gets Love?

„Love? Who Gets Love?“ ist Doom, so ernst- und wahnhaft, wie er sein muss, um vollumfänglich zu wirken. SUBROSA können ihn ähnlich deprimiert spielen, WINDHAND sind mit ihrer melancholischen Formschönheit schon viel zu strukturiert, um derartige Gefühlszustände zu kreieren.

VON STROHEIM aus Brüssel sind eine große Bereicherung für die Szene. Allen voran durch Dominique van Cappellen-Waldock, deren stimmliche Expressivität ebenso an die frühe PJ Harvey erinnert wie an Kim Gordon von SONIC YOUTH.

Das Bluesriff in „Spit“ lehnt sich an OXBOW an, mit deren Sänger Eugene Robinson sich Van Cappellen-Waldock schon in dem Projekt LAS VEGAS in Duettform streitet. In den ruhigeren Phasen ähneln VON STROHEIM dem kanadischen Trio BIG BRAVE, die Doom-Metal mit radikalem Anspruch kompositorisch skelettieren.

Auch das gigantische Erbe von SWANS scheint hin und wieder durch („Red raw“). Einige Stücke sind von Filmzitaten aus den Fünfziger und Sechziger Jahren unterlegt, die „Love? Who Gets Love?“ bereichern und dem vollumfänglich gelungenen Album ein dezentes Mehr an Stimmung verleihen.