GROSZ

Lars Fiske

„Wie kommt der Künstler heute in der Bourgeoise hoch? – Durch Schwindel!!“, schrieb George Grosz 1920 in einem Aufsatz für die linke Kultur-Zeitschrift „Der Gegner“. Politische Provokation, Grosz’ Markenzeichen.

Der negativ besetzte Künstler wird für Grosz abgelöst durch den journalistischen Tageszeichner. Genau das greift Lars Fiske in seinem biografischen Band „Grosz“ auf, den er stilistisch konsequent an die dadaistisch-chaotische Zeichnung „Friedrichstraße“ aus Grosz’ Mappenwerk „Ecce Homo“ anlehnt.

Mit seinem grafischen Vorgehen führt Fiske seine in der Schwitters-Biografie „Merz“ eingeführte Bildsprache bis zu einem gewissen Grad fort, bietet Konstanz, verengt den Blick auf Grosz aber auch ein wenig.

Denn der gilt zwar als Mitbegründer der Berliner Dada-Szene, hat aber auch andere Kunstströmungen der Zeit in seine Bilder einfließen lassen. Dennoch ist Fiskes Album stimmig und visuell mitreißend: Hier gibt es hier kein einziges klassisch begrenztes Panel.

Und erst recht keine Sprech-, Denkblasen oder Erzählkästen. Erzählt wird allein über Zitate auf komplett schwarzen Seiten. „Ach knallige Welt, du seliges Abnormitätenkabinett“.