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BARONESS

Gold & Grey

„Gold & Grey“ ist Abschluss und Neuanfang zugleich. Nach „Red“ (2007), „Blue“ (2009), „Yellow & Green“ (2012) und „Purple“ (2015) endet eine Reihe von Studioalben, die nach der klassischen Farbenlehre benannt wurden.

Eine Idee von Sänger und Gitarrist John Dyer Baizley, der sich schon seit Jahren einen Namen als Illustrator gemacht hat, mit jeder Menge Plattencover oder Shirt-Designs für KVELERTAK, BLACK TUSK oder KYLESA.

„Gold & Grey“ ist aber auch ein Neuanfang mit völlig anderen Musikern. Vor sieben Jahren hatte das Quartett aus Savannah, Georgia während einer Tour in England einen schlimmen Unfall mit dem Tourbus und kam nur knapp mit dem Leben davon.

Manche der Verletzungen haben bis heute tiefe Spuren hinterlassen. Mittlerweile sind Schlagzeuger Allen Blickle, Bassist Matt Maggioni und Gitarrist Pete Adams ausgestiegen. Geblieben ist nur John Baizley.

Inzwischen hat der Mann mit Stoppelhaaren und Rauschebart drei neue Mitstreiter gefunden: Gitarristin Gina Gleason, Bassist Nick Jost und Schlagzeuger Sebastian Thomson (TRANS AM). Gemeinsam haben sie die Band neu erfunden.

Für „Gold & Grey“ sind sie nicht wie üblich perfekt vorbereitet im Studio aufgeschlagen, sondern haben viel improvisiert und experimentiert. BARONESS klingen so abwechslungsreich und vielseitig wie noch nie: Progressive Metal, Noise, Jazz, Krautrock, teils sogar Elektro.

Wie ein Mixtape aus den Neunziger Jahren, als Bands aus den verschiedensten Genres anfingen, gemeinsam auf Festivals aufzutreten. „Die extremste Platte, die die ich je aufgenommen habe“, sagt Baizley.

„Eine große Herausforderung für den Hörer, aber gleichzeitig auch eine wunderschöne Platte.“ Vom bisherigen Bass-Gitarre-Schlagzeug-Schema sind BARONESS diesmal abgerückt und haben anderen Instrumenten viel mehr Platz eingeräumt: Glockenspiel, Klavier, Synthies, Streicher oder Bläser.

Es gab sogar eine Außenaufnahme, bei der ein Transformator in die Luft gejagt wurde. Besonders sind auch die Vokal-Arrangements: John Baizley und Gina Gleason haben mit ihren Stimmen sämtliche Grenzen ausgelotet.

Kollaborateur war schon wie bei „Purple“ Produzent Dave Fridmann (SPOON, MGMT, FLAMING LIPS) in dessen Tarbox Road Studio vor den Toren von New York. Geblieben ist das überbordende Fantasy-Artwork von Bandboss John Baizley.

Ein traumhaftes Gemälde, in dem Vögel, Blumen, Körperteile, Pfeile oder Nägel ein babylonisches Gewirr darstellen. Mit insgesamt 17 Songs hätte „Gold & Grey“ durchaus wieder ein Doppelalbum wie „Yellow & Green“ werden können.

Erscheinen wird das Album aber als Einfach-CD, Kassette und Doppel-LP in drei Farbvarianten und zwar über das bandeigene Label Abraxan Hymns. Die kleine Hexe hätte ihre Freude gehabt.