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BILLY CHILDISH

Punkrock ist nicht tot! – The Billy Childish Story 1977-2018

Kaum ein zweiter Zeitgenosse verkörpert den archetypisch spleenigen britischen Künstler zwischen Genie und Wahnsinn wie William Charlie Hamper. In der Musikszene tätig seit der 77er-Ära, kennt man ihn seit den berüchtigten POP RIVETS unter dem Kampfnamen „Wild“ Billy Childish.

Mit einer kaum zu überblickenden Menge an Bands, Projekten, seinem umfangreichen Schaffen als bildender Künstler und Autor hat er es zu einem respektablen Außenseiterkünstler gebracht, dessen Werk über vierzig Jahre hinweg stets von einem roten Faden namens „Minimalismus/Reduktion“ durchzogen ist.

Konsequenter DIY-Arbeitsethos, Learning by doing und Mut zur Lücke sind Eckpfosten Childish’scher Ideologie, jedes seiner Werke ist unter diesen Bedingungen entstanden. Die Werkschau, die Damaged Goods nun in die Läden bringt, hat nun naturgemäß einige Überschneidungen mit der 2009er-Compilation „Archive From 1959“ Doch da der Künstler wie eh und je hemmungslos neues Material veröffentlicht (mittlerweile 135 Alben!), ist ein Nachtrag nötig, zumal hier eher Childish-Novizen bekehrt sollen, als dass Raritäten für alte Wegbegleiter und Fans zur Verfügung gestellt werden.

So sind hier alle wichtigen Stationen des Childish-Katalogs enthalten: POP RIVETS, THEE MIGHTY CAESARS und natürlich THEE HEADCOATS, dem langlebigsten Projekt. Zudem die BUFF MEDWAYS, die CHATHAM SINGERS, SPARTAN DREGGS, CTMF und viele mehr.

Allerdings erstaunt doch, wie stiefmütterlich die MILKSHAKES hier behandelt werden, die lediglich mit zwei Titeln zum Zug kommen. Egal, es geht hier um den ersten Eindruck, und angesichts der Masse an Material eine repräsentative Auswahl zu treffen, ist sowieso eine Sisyphusarbeit.