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LENTIC WATERS

Bird

Angesichts des neuen Albums der Münsteraner LENTIC WATERS ist es beinahe erstaunlich, dass es sich hierbei noch um die selbe Band handeln soll. Wo sind sie hin, die rabiaten Wutausbrüche innerhalb der Songs? Auch wenn die Band schon immer zutiefst melancholische beziehungsweise gefühlvolle Elemente in ihren Songs verarbeitet hat, so gab es doch meist auch irgendwann immer die grobe Kelle.

Auf „Bird“ jedoch wird ein Ansatz verfolgt, der mehr in Richtung Indierock und -pop zu schielen scheint. Statt brachiale Riffs zu braten, zirkeln die Gitarren umeinander und lassen dem cleanen Gesang seinen Platz.

Das erinnert mich irgendwie an DAWNBREED, die sich seinerzeit zum DAWNBREED & THE MONOCHROME COLLECTIVE entwickelten, bevor man schließlich zu MONOCHROME wurde und den Hardcore wenn überhaupt nur noch in der persönlichen Einstellung auslebte.

Aber, und das soll an dieser Stelle betont werden, LENTIC WATERS machen das echt gut, denn mit der eigenen Vergangenheit gebrochen haben sie ja schließlich nicht unbedingt. „Bird“ ist eine Platte, die durch ihre Andersartigkeit herausfordert und letztlich dadurch besticht.

Wer will schon zweimal das gleiche Album?