NYT LIV

Ensomhedens Kolde Kald

Auf dem Label von Jacob Krogholt von RISING ist nach der 2017er „Livet Brænder“-12“ nun das erste Album von NYT LIV erschienen, die 2016 in Kopenhagen zusammenfanden. Sänger und Texter Michael Aagesen, so schreibt die Band selbst, verfasse seine geradlinigen, einfachen Texte in der literarischen Tradition des dänischen Sozialrealismus der Siebziger.

Nachlesen kann man diese zwar auf den auf dem Textblatt reproduzierten Notizzetteln, auf denen Michael die Worte in Großbuchstaben hingeworfen hat, allein: man müsste dafür Dänisch können ...

Die Sprachbarriere stört freilich nicht weiter, in Kombination mit dem schleichend-düsteren Hardcore des Vierers, aufgenommen mit Jacob Bredahl und von Brad Boatright gemastert, entwickeln die verzweifelt und nie grob herausgebellten Texte ihre maximale Intensität.

DEFEATER fallen mir als Vergleich ein, von früher MODERN LIFE IS WAR, und dazu passt dann auch das Coverartwork von Lasse Høgh, das ich mir an die Wand hängen würde: schwarzer Mann in der Dämmerung, mit einer brennenden Fackel.

So wütend, so drohend wirkt auch „Ensomhedens Kolde Kald“ – „der kalte Ruf der Einsamkeit“ ...