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TEAM DRESCH

Personal Best / Captain My Captain

Knapp 25 Jahre nach der Erstveröffentlichung des TEAM DRESCH-Debütalbums „Personal Best“ im Jahr 1995 legt Jealous Butcher eben jene Platte, sowie das zweite und gleichzeitig letzte Album „Captain My Captain“ von 1996 der Dyke Punk- und Queercore-Legenden neu auf.

Remastert und jeweils limitiert auf 300 Exemplare auf lavendelfarbenem beziehungsweise goldenem Vinyl. Ende der Neunziger bin ich (mit ein paar Jahren Verspätung) dank des Songs „Die Sache mit der Team Dresch Platte“ von TOCOTRONIC auf die Band aus Olympia, Washington aufmerksam geworden.

Und mir ging es bald wie Dirk von Lowtzow, der da sang: „Und ich weiß, sie singen nicht für mich / Ich weiß und trotzdem glaube ich / Dass ich sie verstehen kann / Obwohl ich bin ein Mann / Und trotzdem finde ich sie super“.

TEAM DRESCH waren eine Punkband, die komplett aus Frauen bestand, die zudem alle lesbisch waren und sich ihre sexuelle Orientierung und ihre politischen Ansichten in großen Lettern auf die Fahne schrieben.

„Personal Best“ ist das perfekte Punk-Debüt: Zehn Songs in 24 Minuten, nur Hits, ungestüm, wütend, rauh, trotzdem immer eingängig und an den richtigen Stellen melodisch, emotional und persönlich.

„Fagetarian and dyke“ und „Hate the christian right!“ machen direkt am Anfang klar, wohin die Reise musikalisch und textlich geht. Auf dem Nachfolger „Captain My Captain“ dreht sich neben der Politik auch vieles um Persönliches wie first dates im alten World Trade Center („107“), Fernbeziehungen („Take on me“) und Depressionen („Don’t try suicide“).