CROSSOVER THE EDGE

Alexandros Anesiadias

In diesem äußerst akribisch recherchierten Buchs geht Alexandros Anesiadias zunächst der Frage nach, was „Crossover“ überhaupt ist. Dabei unterscheidet er zwischen unbeabsichtigtem und beabsichtigtem Kreuzen beziehungsweise Vermengen von musikalischen Stilen, das es, so seine These, bereits zu allen Zeiten der Rockmusik gab.

Als Beispiele nennt er Bands wie THE STOOGES, BLUE CHEER, MC5 oder BLUE ÖYSTER CULT, die alle entweder früh Elemente von Punk und Hardrock/Metal in ihrem Sound vermengten oder aber von Fans beider Stile gemocht wurden.

Selbst MOTÖRHEAD zählt er dazu, weil in der ersten Besetzung mit Larry Wallis und Lucas Fox Musiker in der Band waren, die vor und nach ihrer Zeit in Punkbands aktiv waren. Die eigentlich untersuchte Zeitspanne liegt aber in den Achtziger Jahren, und die Bandliste ist derart umfangreich, dass es müßig wäre, jede einzelne aufzuzählen, aber im Grunde liest sie sich wie der feuchte Traum eines jeden, der in den Achtzigern mit Punk, Hardcore und Metal aufgewachsen ist.

Den einzelnen Bands widmet er zwischen zwei bis vier Seiten, hat teilweise Interviews mit in dieser Zeit in den Bands aktiven Musikern geführt, als Beispiel sei hier Rob Kabula genannt, der Mitte der Achtziger ein paar Jahre bei AGNOSTIC FRONT den Bass bediente.

Dazu ist das Buch randvoll mit alten Konzertflyern und raren Fotos und ich ertappe mich dabei, dass egal welche Seite ich wahllos aufschlage, ich sofort eine spannende, teils längst vergessene Band (wieder)entdecke, wie ZOETROPE, FINAL CONFLICT oder ELECTRO HIPPIES.

Jetzt schon Pflichtlektüre für jeden Fan von Achtziger-Hardcore.