LEBE LANG

William Shatner

Eine Autobiografie von William Shatner? Das wird bestimmt ein Fünf-Kilo-Bootsanker mit unzähligen Geschichten sein, das dachte ich zumindest sofort. Nun ja, zusammen mit seinem Co-Autor David Fisher ist das, was Herr Shatner hier eine Autobiografie nennt, nur ein 200 Seiten langes O-Ton-Sammelsurium, etwa so groß wie ein „Lustiges Taschenbuch“ von Walt Disney.

Der berühmte rote Faden fehlt hier komplett, auf Dramaturgie oder einen Erzählstrang wird einfach mal verzichtet. William Shatner erzählt von seinen Ehefrauen, Thai-Restaurants, seinen Pferden oder Hunden und streut den einen oder anderen Kalauer oder Songtext mit ein.

Ein großes Thema ist der Tod. Nachdem der mittlerweile 88-Jährige viele geliebte Freunde und Wegbegleiter verloren hat, wird er sich nun seiner Sterblichkeit bewusst, und er zeigt sich hier von einer anderen Seite.

Wer von „Lebe lang ... und was ich auf meinem Weg lernte“ nicht zu viel erwartet, der findet doch einige unterhaltsame Anekdoten und wirklich witzige kleine literarische Schmankerl. Für mich ist dieses Buch Klolektüre, und das meine ich als Kompliment.