AGENT BLÅ

Morning Thoughts

Elegischer Indiepop und Lullaby-Dreampop in Moll mit fragil dahin gehauchtem Gesang zu einem atmosphärischen Soundteppich kommt vom schwedischen Sextett AGENT BLÅ. Die Band kategorisiert ihre Musik als „Death Pop“, auch wenn die Songs nicht wirklich morbide Tendenzen und düstere Klangfarben aufweisen.

Omnipräsent ist die Hommage an den Gitarrenpop der frühen Achtziger Jahre, aber jeder Song von THE GO-BETWEENS oder AZTEC CAMERA kann da mehr. Oder man denke an die ergreifenden Soundscapes, die Vini Reilly mit THE DURUTTI COLUMN erschaffen hat.

Diese finden sich bei AGENT BLÅ leider nicht. Hier regiert mitunter „The Death of Niedlichkeit“. Der Gesang von Emilie Alatalo wirkt oft etwas vernuschelt. Man würde der Band wünschen, dass sie mehr von ihren erklärten Helden SLOWDIVE adaptieren würde, auch wenn ihnen bei „Defenestration“ ein ähnlicher Sound fast gelingt.

Vielleicht möchten sie auch nur ein wenig theatralisch leiden, wie Morrissey einst mit THE SMITHS bei „There’s a light that never goes out“, aber Leid ist ja nicht gleich Leid.