ARCTIC FLOWERS

Straight To The Hunter

Der Brückenschlag zwischen dem Anarcho-Post-Punk von der Insel mit Gitarren und Melodien, für die Bands wie THE MOB, CRISIS bis hin zu RUDIMENTARY PENI ihre ohnehin schon halbtoten Großmutter verpfändet hätten, und dem Deathrock/Gothpunk, wie ihn 45 GRAVE an der Westküste der USA zelebriert haben.

Die Songs sind erstaunlich abwechslungsreich, was unter anderem auch daran liegt, dass die Frau an den Stimmbändern tatsächlich verflucht gut singen kann und auch keine Scheu hat, an eingängigen Gesangsmelodien nicht einfach achtlos vorbeizugehen.

Zu allem Überfluss passt hier einfach alles. Die Produktion ist glasklar, die Gitarre nicht nur im Post-Punk-Geflirre verhaftet und im Tempo variiert die Band von Song zu Song. Abwechslungsreich nennt man das, wenn ein Stück nicht wie das vorhergehende klingt.

Großartige Platte der Band aus Portland, die ganz offensichtlich klare Bilder im Kopf hatte, als sie diese Scheibe eingespielt hat. Bands wie die angesagten HORROR VACUI sehen im Direktvergleich mit einem Schlag noch bleicher aus als vorher.

Wäre „Straight To The Hunter“ zwischen 1981 und 83 im CRASS-Umfeld erschienen, wäre das heute ein Klassiker, für den du viel, verdammt viel Geld hinblättern müsstest. Nah an der neun, aber da geht noch was, das spüre ich.