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BIG BRAVE

A Gaze Among Them

Fans kurzer Songs waren die Kanadier BIG BRAVE noch nie, und so gab es auf dem letzten Album „Ardor“ von 2017 nur insgesamt drei Stücke. Auf der neuen Platte des Trios,„A Gaze Among Them“, gibt es zwar zwei Songs mehr, an der Lauflänge hat sich indes nichts geändert.

Einen gehetzteren beziehungsweise flotteren Eindruck machen BIG BRAVE deswegen aber nicht, denn auch auf „A Gaze Among Them“ gibt es den bekannten zäh dahinfließenden, druckvollen und sich in Sachen düsterer Intensität langsam hochschraubenden Sludge-Doom-Drone-Metal mit gewissen SUNN O)))-Einflüssen, bei dem Sängerin/Gitarristin Robin Wattie irgendwo zwischen Jarboe und Björk eine interessante Mischung aus Gekreische und lieblichem Elfengesang entwickelt hat.

Ebenfalls beteiligt war wieder GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR-Mitglied Thierry Amar am Kontrabass. Stagnation auf hohem Niveau möchte meinen, aber der spezielle BIG BRAVE-Sound strahlt auch auf „A Gaze Among Them“ eine unglaubliche Faszination aus und besitzt eine ähnliche Sogwirkung wie ein Mahlstrom.

Die fast schon abstrakt Ambient-artigen Songs von BIG BRAVE sind dabei kompromisslos brachial und disharmonisch, aber gleichzeitig auch von bemerkenswerter Schönheit, und man verliert sich nur zu gerne in ihren (leider nicht) endlosen Weiten und mächtigen Wogen.