DEUTSCHE LAICHEN

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Punk braucht mehr Queercore, und dieses Land sowieso! Und Göttingen meldet sich auch endlich wieder zurück. Seit dem ROQUE STEADY ORCHESTRA hat das Szene-Kleinod nicht mehr viel Überzeugendes hervorgebracht.

Da liegt es also vor mir das selbstbetitelte Debütalbum von DEUTSCHE LAICHEN. Die Idee für das Coverartwork, eine halbe feucht-tropfende Zitrone, ist eigentlich großartig und verdichtet das selbst gewählte Motto „Pöbeln und Feminismus“ zu einem Signature-tauglichen Motiv, wenn es nur grafisch nicht so schlecht ausgeführt wäre.

Aber nicht von Äußerlichkeiten ablenken lassen. Ich mache den Player an und eine Zeitreise beginnt, die mich ins Jahr 1981 führt. Der Sound erinnert mich spontan an HANS-A-PLAST, BLUTTAT und ABFUKK und alles, was mich an frühem Hardcore-Punk so begeistert.

Dennoch sind die elf Songs individuell arrangiert und vor allem eingängig komponiert und zielen mit hohem Wiedererkennungswert in 28 Minuten Spielzeit voll auf die Zwölf. Gesungen wird mehrstimmig weiblich auf Deutsch und Englisch.

DEUTSCHE LAICHEN erheben ihre Stimmen gegen toxische Cis-Männlichkeit, heteronormative Diskriminierung und für queer-feministische Befreiung von patriarchalen und allen anderen Fesseln. Da geht mir das Herz auf.

Ihr wollt Anspieltipps? „Emanzenlesbenschlampe“, „My cunt my business“, „Von Mackern und Pumas“, „Warm bodies“.