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EZRA FURMAN

Twelve Nudes

Ezra Furman ist Jahrgang 1986, mit zwanzig gründete er EZRA FURMAN AND THE HARPOONS, veröffentlichte drei Alben, dann mit THE BOY-FRIENDS noch zwei, eines mit THE VISIONS, 2012 mit „The Year Of No Returning“ ein erstes Soloalbum, drei weitere folgten, zuletzt 2017 „Transangelic Exodus“, dem nun das von Jay Reatard und der Autorin Anne Carson beeinflusste „Twelve Nudes“ folgt – und zwischendurch gab es noch unzählige Singles.

Furman, der aus Chicago stammt, aber mittlerweile in Oakland lebt, ist ein Besessener, der für seine Musik brennt, der dauerkreativ ist, mit enormem Output und aussagestark und engagiert.

Zuletzt wurde er etwas bekannter, als er die Musik zur Netflix-Serie „Sex Education“ beisteuerte. Musikalisch ist er breit aufgestellt, kann Singer/Songwriter (Lou Reed ...), aber eben auch Garage-Punk, und genau das gibt es hier, zu Ehren des verstorbenen Jay Reatard.

Ganz so simpel-trashig sind die elf melancholisch-eingängigen Songs hier freilich nicht, aber mit einer ähnlich ungestümen Rücksichtslosigkeit rausgebolzt, die unweigerlich mitreißt. Mehr „body“ als „mind“ sollte das Album werden, schnell eingespielt (mit Ben Joseph, Jorgen Jorgensen und Sam Durkes, wie immer), nicht sorgsam arrangiert wie der Vorgänger, und mir gefällt diese Variabilität – das eine tun, das andere nicht lassen.

Starke Texte soll das Album haben – ich konnte sie nicht nachlesen.