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LOS PEPES

Positive Negative

LOS PEPES, das selbsterkorene „MOTÖRHEAD gone Powerpop“-Geschwader, erheben seit jeder den Anspruch auf konsequente Überlastung des zugelassenen Schallpegels – ein Credo, das mit fast schon an Skrupellosigkeit grenzender Konsequenz in ihre Live-Performance übersetzt wird, so dass Earplugs eigentlich verpflichtend wären.

Sie bilden ein transnationales Punk-Bollwerk gegen öde Klangwelten mit einer weiteren überragenden Platte voller Zweiminüter; vertonte „Tongue-in-cheek“-Prosa zu Befindlichkeiten des Daseins zwischen Teen Angst Trivia im Kleinen und „State of the nation“-Lamento im Großen, die, um mich selbst zu zitieren, „keine schrundig zerschlissenen Durchhalteparolen aus dem Selbsterbauungs-Bootcamp [bieten], sondern Fußnoten zum Dasein und Sosein mit Charme und Chuzpe, gewohnt finessenreich orchestriert mit einem Punk-Sound aus der Good Vibrations-Zeitkapsel.“ Der letzte Punkt enthebelt sich weitestgehend auf Album #4, denn hier hält weniger der Belfast-Punksound der „Troubles“ als Spätsiebziger US-Schwergewichte wie ZEROS, TESTORS und HEARTBREAKERS die Messlatte für ihre hochoktanige Gitarren-Bonanza.

Zum ersten Mal kann auch die Soundqualität überzeugen, waren doch bei den Vorgängerscheiben immer leichte Übersetzungsverluste in den Finessen vom Songwriting zum Endprodukt zu verzeichnen.