NICK GARRIE

The Nightmare Of J.B. Stanislas

Beinahe könnte man „Nightmare“ als den heiligen Gral des barocken Sunshine-Pop betrachten. Das war es jedenfalls bis zum ersten Rerelease 2005 auf Rev-Ola, die erste Ausgabe von 1968 war jahrzehntelang out of print, eine Wiederveröffentlichung schien quasi unmöglich, nicht zuletzt, da der Betreiber des ursprünglichen Labels Disc’Az Selbstmord begangen hatte.

Nun ist das umwerfend frische Debüt des schottisch-französischen Singer/Songschreibers Nick Garrie erneut auf dem Markt, von Tapete liebevoll neu verpackt, mit neun Bonusnummern (inklusive der „Queen of spades“-Single sowie sieben Demos) und mit umfangreichem Informationsmaterial versehen.

Freunde von Chamber-Pop und jangligem Indie-Geklimper dürfen bedenkenlos zugreifen, „Nightmare“ ist gewissermaßen so etwas wie die Wiege des Sounds der frühen BELLE & SEBASTIAN. Die stellenweise recht siruphafte Streicherbegleitung stört hier in keiner Weise, sie hilft viel mehr, die so cleveren wie hochmelodischen Pop-Song mit einer sonnigen Textur zu überpinseln.

Garries erstes Album bleibt ein Meilenstein des schwelgerischen Folkpop, es bleibt rätselhaft, warum Garrie mit seinem unglaublichen Talent erst 2009, unter Beteiligung von Musikern von TEENAGE FANCLUB und BMX BANDITS, wieder neues Material liefern sollte.