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TOMMY STEELE

Doomsday Rock: The Brits Are Rocking Vol. 1

Eigentlich war es lange überfällig, dass sich die Rock’n’Roll-Archivare aus dem norddeutschen Holste mit den allerbesten Rockern aus Großbritannien befassen. Nun ist sie da, die neue Reihe „The Brits Are Rocking“, die britischen Rock der Prä-BEATLES-Ära in den Fokus nimmt.

Zum Auftakt beschäftigt man sich mit Tommy Steele, dem ersten originären britischen Popstar. Steele, in seinem Pass steht als Klarname „Thomas Hicks“, verstand es als einer der ersten Musiker von der Insel, den Drive des US-amerikanischen Rock mit seiner eigenen Leidenschaft für Musikrichtungen aus aller Welt zu kombinieren.

So gründete er im Sommer 1956 im Umfeld einer Londoner Beatnik-Kommune mit seinen Buddys Lionel Bart und Mike Pratt die CAVEMEN. Der Rest ist Geschichte. Larry Parnes nahm ihn unter seine Fittiche als Manager, es folgten erste Plattenaufnahmen und Chartsnotierungen (etwa für das surreale „Rock with the Cavemen“ und „Singing the blues“.

Zudem kam es gleich zu zwei Spielfilmen in nur einem Jahr. Die Bear Family-Compilation fasst die interessantesten Aufnahmen der Jahre 1956 bis 58 zusammen, darunter das düstere dröhnende „Doomsday rock“, das swingende Hank Williams Cover „Kaw-liga“ und Ritchie Valens’ „Come on let’s go“.

Zudem sind da noch eine Reihe von spannenden Eigenkompositionen aus dem Hause Steele wie „Hey you!“, „The trial“ und nicht zuletzt „Drunken guitar“. Ein toller Einblick in das Werk eines Wegbereiters des Britrock, der leider nur zu kurz im Rock-Business mitmischte, bevor Cliff Richard, Billy Fury und Konsorten übernahmen.