Foto

WEYES BLOOD

Titanic Rising

Wie dieses Album es schaffen konnte, sich seit April an mir vorbeizuschleichen, bleibt mir ein Rätsel. Natalie Mering hat den Platz in den Bestenlisten der Alben des Jahres sicher, ganz bestimmt. Von allen Seiten wird sie mit Lob überhäuft für „Titanic Rising“.

Geschickt schafft sie es, fast altmodisch anmutenden Folk mit modernen Themen und elektronischen Einwürfen zu verweben. Sie lässt sich von Geigen begleiten, die klingen, als wären sie unter Wasser aufgenommen worden.

Mering würde mit dem Sound auf die Bühnen alter Musikshows passen, die Haare in große Wellen gelegt, begleitet von einem Fernsehorchester. Jedes Stück ist voller Sehnsucht, sei es die nach einer verlorenen Liebe, nach der Sorgenfreiheit als Kind oder nach einer Zukunft voller Hoffnung.

Ich fürchte, man muss sich ein wenig darauf einlassen und in Stimmung sein für all den Pomp. Aber dann hält WEYES BLOOD dich fest. Und du kannst gar nicht anders, als „Titanic Rising“ auf deine Bestenliste zu setzen.