BETTER CALL SAUL

Anlässlich der bisherigen drei Staffeln von „Better Call Saul“ resümierte ich, sie könnten helfen, mit dem Ende von „Breaking Bad“ klarzukommen, stecken doch dessen Schöpfer Gilligan und Gould hinter dem Spin-off, das als Prequel zur Geschichte um den zum Drogenproduzenten mutierten, krebskranken Lehrer Walter White fungiert.

Hier wird die Geschichte des von Bob Odenkirk verkörperten Anwalts Jimmy McGill (alias Saul Goodman), der in „Breaking Bad“ als gewiefter, mit allen Wassern gewaschener Rechtsberater von White fungiert, weitergesponnen.

Jimmy/Saul ist der jüngere Bruder von Chuck McGill, einem Partner einer riesigen Anwaltskanzlei in Albuquerque, der an einer Psychose leidet. Angeblich macht ihn Elektrosmog krank, weshalb er sich in seinem abgedunkelten Haus verkriecht, widerwillig umsorgt von seinem Bruder Jimmy.

Der fing einst in Chucks Kanzlei als Bürobote an, arbeitete sich zum Anwalt hoch, doch schafft es nie, die Anerkennung des großen Bruders zu erringen. Infolge dieses Bruderzwists versuchen sich beide an der wirtschaftlichen und sozialen Vernichtung des jeweils anderen, tragisch, komisch und spannend zugleich inszeniert, was sich in den zehn Folgen von Staffel 3 weiter zuspitzte, mit immer wieder brillanten Wendungen, zuletzt verlor Jimmy sogar seine Anwaltszulassung.

Am Ende von Staffel 3 starb Chuck, und nun schlägt die Serie eine neue Richtung ein: sie läuft zielstrebig auf „Breaking Bad“ zu, Gustavo „Gus“ Fring spielt eine immer größere Rolle, genau wie Mike Ehrmantraut, und was mit Staffel 1 etwas zäh begann, ist jetzt so bizarr wie zuletzt „Breaking Bad“.

Die fünfte Staffel soll noch 2020 anlaufen.