DEE DEE RAMONE

Ain'T It Fun?

Natürlich hätte man mit Spannung erwarten können, was der Grossmeister des Punk-Rocks als nächstes veröffentlicht. Ich hatte nichts neues erwartet, und bin doch ein wenig enttäuscht - trotz der hochkarätigen Besetzung.

Marky Ramone schwingt die Stöcke und als Gastsänger geben sich Joey Ramone und Lux Interior ein Stelldichein. Produziert wurde natürlich vom Ramone Nummer 5, Daniel Rey, der auch sonst wieder kräftig mitgemischt hat, somit ist das Sound-Ergebnis kalkulierbar.

Wenn die Platte das halten würde, was der erste Song ("I'm Zonked, Los Hombres") verspricht, wäre sie ein Meisterwerk, das sich hart an Dee Dee King "Emergency"-Qualitäten annähert. Aber die 13 Songs, die noch folgen, sind mit wenigen Ausnahmen langweilig.

Die üblichen Dee Dee-Riffs wirken hier noch ausgelutschter als auf "I hate freaks like you". Dass Liebe blind macht ist ja allgemein bekannt, dass Liebe aber auch taub macht, war mir neu.

Barbara, Dee Dees Freundin, die seit Beendigung der ICLC-Ära für Dee Dee Bass spielt (u.a. auch in den REMAINS mit Marky und CJ an der 2. Gitarre), singt allerdings immerhin 3 Lieder auf dieser Scheibe, und das bestimmt nicht, weil sie so eine kraftvolle Stimme hätte.

So wirkt es wenig überzeugend, wenn sie mit ihrem lieben Stimmchen "Get out of my room" ins Mikro haucht. Wohingegen Dee Dee mit "My Chico" einen wirklich fantastischen Ohr-Wurm an sie abgetreten hat, der auch das bizarr-schöne Lied "Why is everybody always against germany?" noch in den Schatten stellt.

Schade, dass Dee Dee als Ikone des Punk-Rock seinen Kultstatus mit einer so schwachen Platte riskiert. It ain't that much fun, Dee Dee!