DRAGSTER

Bitter Orange

Rumpel die Katz! Rauher Noiserock aus dem rauhen Deutschland, betreut durch Guido Lucas und sein bluNoise-Studio. 13 Stücke, die zwischen HELMET ("Missing") und RY COODER (die Slidegitarren) ein beschwertes Picknick machen.

Manchmal etwas eingängiger, obwohl ich da jetzt keinen Song hervorheben kann, da es meistens noist und kracht und manchmal glattweg unhörbar ("Don't try this at home") ist. Das Album des Koblenzer Quartetts ist wirklich nicht leicht zu verdauen, was durchaus das Ziel gewesen sein mag.

Deshalb wird "Bitter Orange" dem Hörer auch den ein oder anderen Hördurchgang abverlangen. Es braucht seine Zeit, alles zu entdecken und zu verarbeiten. Unter den Gitarrenlawinen und Feedbacks, dem rumpelnden, recht matschigen Schlagzeug verbergen sich nämlich Pianoparts, Keyboardteppiche, eine kranke Trompete ("Badbye Lioba") und lauter Schall und Rausch.

Mit Stück Nr. 12 endet diese Ode ans Geräusch in dem 13minütigen Epos "Slow Devotion", welcher mit einem getragenen, traurigen und doch hoffnungsvollen fünfminütigen Pianoteil ausklingt. Ein reifes Stück Arbeit von einer talentierten Band.