NINE

Lights Out

Schweden! Woher NINE kommen, verrät bereits nach den ersten Tönen der für dieses Land typische Sound, den schon vor Jahren Bands wie BREACH oder REFUSED an den Tag gelegt haben. Gerade noch auf Tour mit SNAPCASE, gibt's nach einer längeren Ruhephase neuen Stoff, der gewohnt zwischen Hardcore und dreckigem Rock'n'Roll anzusiedeln ist.

Highlight und guter Kandidat als Tanzflächenfüller ist der Opener "I", der sicherlich einen der besten Songs dieser Formation darstellt, selbst wenn der Zwischenteil arg von REFUSEDs "New Noise" geklaut ist.

Das folgende "Time Has Come" wird von Orgelsounds, die von den Landeskollegen THE INTERNATIONAL NOISE CONSPIRACY stammen könnten, dominiert, "Anaemic" schwimmt im GLUECIFER-/TURBONEGRO-Fahrwasser, "Co-Exist" ist Schauplatz einer Begegnung zwischen KYUSS und CROWBAR.

Viele Namen also, deren wichtigste Eigenschaften mangels eigener Kreativität zu einer Platte verwurstet wurden! Sicherlich ist "Lights Out" eine CD mit festhängenden Songs, die man sich problemlos das ein oder andere Mal reinziehen kann.

Doch gestattet eine Frage: wie sähe das Album aus, wenn es die Songideen nicht schon von anderen Bands gegeben hätte? Dass man das Rad nicht neu erfinden kann, ist klar, aber alle Bands zwischen Hardcore und Rotzrock auf ihre Bestandteile auszuschlachten, zeugt nicht gerade von grosser Eigenständigkeit.